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Dorfkirche

Kontakt

Dorfstrasse 51
16831 Rheinsberg OT Kleinzerlang

Denkmal in Kleinzerlang – Kirche Dorfstraße 51

(Quelle: Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege)

 

Kirche

Die Dorfkirche steht als Einzelbau im östlichen Bereich des Straßendorfs, zurückgesetzt hinter der Bauflucht auf einer Freifläche. Der ursprünglich nördlich anschließende Begräbnisplatz auf dem Kirchhof wurde nach der Einrichtung des Friedhofs um 1900 nach und nach aufgegeben. Erhalten geblieben sind mehrere Reste von Grabsteinen sowie Teile des 

ursprünglichen Gehölzbestands (Lebensbäume, Eichen, Linden). Seit 1752 war Kleinzerlang Tochterkirche von Dorf Zechlin, ab 1817 Tochterkirche von Zechlinerhütte; eingekircht 1817 und wieder seit 1935 war Prebelow. Die Pfarrgemeinde wurde ab 1911 von Zechlinerhütte und seit 1997 von Flecken Zechlin betreut. 

 

Das Patronatsrecht besaß bis 1900 der Fiskus, danach die Gemeinde. Die heutige Kirche ersetzte 1896 einen kleinen Fachwerkbau, dessen Wetterfahne die Jahreszahl 1784 zeigte (laut Akten von 1885). Bereits 1885 hatte die Kirchengemeinde einen Neubau beantragt. 1888 legte der Baubeamte Rhenius aus Wittstock erste Pläne vor, die jedoch keine Zustimmung fanden. Den 1890 vorgelegten Entwurf von Baurat Tiedemann aus Potsdam nahm die Kirchengemeinde mit Änderungen an. 1892 wurde die alte Kirche wegen des schlechten Bauzustands geschlossen, der Gottesdienst fand bis zur Fertigstellung des Neubaus in der alten Schule am See statt. Im Mai 1895 folgte die Grundsteinlegung für den Neubau. 

 

Die Bauleitung oblag Kreisbauinspektor Voelcker aus Wittstock, der auch die Revisionszeichnungen anfertigte. Die Bauausführung übernahm die ortsansässige Baufirma Albert Behnfeldt, den Innenausbau der Kleinzerlanger Zimmermann Wilhelm Runge. Der Bau war 1896 (a, i Wetterfahne) fertiggestellt. Die Erneuerung des Turmdachs und des Kirchenschiffs sowie die Neuverglasung der Spitzbogenfenster erfolgte 1968-70, eine Innenrenovierung 1984. Zuletzt fanden 1993 umfassende Sanierungsarbeiten statt (Dachstuhlsanierung, Neueindeckung von Turmdach und Kirchenschiff, Erneuerung des Außenputzes). Die Saalkirche ein kompakter Ziegelbau auf Feldsteinsockel. 

 

Ostseite mit zwei gekuppelten Spitzbogenfenstern und darüber liegendem Okulus. Zentraler, spitzbogig gerahmter Eingang an der Westseite, darüber weitere Spitzbögen und Blenden sowie großer Okulus. Im Inneren schlichter Saal. Die Farbfassung der Wände jetzt hell überstrichen. Abschließendes, offen liegendes Dachtragwerk mit Hängesäulen. Bauzeitlich erhalten die reich geschnitzte Westempore, in zwei Blöcken angeordnetes Gestühl, Kanzel, Taufe und die Sakristeiabtrennung. Unter dem Südteil der Westempore später Winterkirche eingebaut. 

 

Kirche - Innenansicht

Der aus Ziegelsteinen gemauerte Altartisch von 1984. Ausstattung Altarkruzifixus und Leuchterpaar. 1896 (i), mit der Inschrift »gestiftet von Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Auguste Victoria 1896«. Orgel. 1902. Albert Hollenbach (a). Fünfteiliger symmetrischer Prospekt in neogotischen Formen. 1999 Wiedereinbau der 1917 entfernten Hauptpfeifen. 

Gedenktafel. 1895. Holz. 

 

An der Westwand auf der Empore. Gestiftet zum 25-jährigen Gedenktag der Schlacht bei Sedan. 

 

Große Glocke. 1787. Bronze. Unter der Empore; Inschrift mit den Namen der damaligen Hofbesitzer »Johann Christian Krüger Lehnschultz / Johann Krogmann Bauer / Friedrich Krugler Gerichtsschöppe / Johannes Blanck Bauer / Johann Christian Jung Gerichtsschöppe / Friedrich Wilhelm Jung Bauer / Kleinzerlang, den 20. April Anno 1787 / Giese fec.«

 

Kleine Glocke. Im Turm. 1896. Am oberen Rand Rankenbordüre. Inschrift: »Franz Schilling / i. firm. / Carl Friedrich Ulrich / goss mich / in Apolda i. Thür. – Allenstein O/pr.«.

 

Der ansehnliche Bau ist ein gutes Beispiel für einen Kirchenbau auf dem Lande in Formen einer reduzierten Neogotik mit Heimatstilelementen. Mit ihren kontrastierenden Putz- und Ziegelflächen und dem hoch aufragenden Turm bildet die Dorfkirche einen Blickfang im Ort. Der aufwendige bauzeitliche Innenausbau belegt die Prosperität Kleinzerlangs im ausgehenden 19. Jh.

Steckbrief

Lage:im östlichen Bereich des Straßendorfes
Fertigstellung:1896
Formtyp:Saalkirche
Baumaterial:Ziegel
Konstruktion:

massiv & verputzt; Sockel Felsstein
Kirchturm, asymmetrisch in der Flucht der Westfassade errichteter 

Nordturm mit steilem Pyramidendach

Stil:Neogotik & Heimatstil
Künstler:Entwurf: Tiedemann, Baurat aus Potsdam
Bauleitung:Voelcher, Kreisbauinspektor aus Wittstock
Ausführung:Behnfeldt, Albert aus Kleinzerlang
Glocke 1:Datierung 1787, Bronze, jetzt im Glockenturm
Glocke 2:Datierung 1896, Bronze, im Turm der Kirche

 

Die Kirche ist ab 1. Mai bis zum 31. Oktober eines jeden Jahres täglich von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr für Besucher geöffnet.

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