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Quelle: Barbara Pietzschmann, Kleinzerlang
Was ist eigentlich noch von der Geschichte und den alten Geschichten geblieben? Über all die Jahre ist hat sich das typische Straßendorf erhalten, besteht seit seiner Neubesiedlung in dieser baulichen Struktur und wird geprägt von der historischen Anlage der Bauernhöfe und den winzigen Grundstücken der Büdner. Seit den Gründerjahren unterbrechen drei städtisch anmutende Villen die bescheidene Firsthöhe der Büdner und Bauernkaten, errichtet von der Fabrikantenfamilie Behnfeldt. Sie passen sich harmonisch in das Ortsbild, das nicht von Überformungs- oder Zersiedlungstendenzen belastet wird.
In westliche Richtung hat sich das Dorf bis heute durch den nie abgerissenen Zuzug von neuen Bürgern weiter verlängert. Und es ist ein selbstbewusster, schmucker und gepflegter Ort geworden. Die lange Dorfstraße behielt ihr historisches Kopfsteinpflaster, mit seitlichen Fuß- und Radwegen ergänzt. Auch die Lücken in den altehrwürdigen Alleebäumen wurden mit jungen Linden geschlossen.
Natürlich haben sich die Menschen im Dorf gewandelt. Längst gehören der Dorfschmied, der Stellmacher, die Ziegelei- und Sägewerksarbeiter, die Kulturfrauen oder die Harzer einer vergangenen Epoche an. Nur das Bäckerhandwerk hat überlebt, seit seiner Gründung vor über hundert Jahren im selben Haus mit der Backstube über den Hof ansässig. Heute erhält der Kunde neben köstlichen, frischen Backwaren auch ein gemütliches Käffchen, die Tageszeitungen, Dorfklatsch und nützlichen Krimskrams.
Was macht den winzigen Ort für Gäste heute so attraktiv? Kleinzerlang liegt auf einer Halbinsel, zu 75 % umschlossen von natürlichen und künstlich angelegten Gewässern und dazu an einer bedeutenden „Wasserstraßenkreuzung“. Hier mitten auf dem Kleinen Pälitzsee befindet sich der fiktive Null-Kilometer für die Rheinsberg-Zechliner Gewässer in süd-westlicher Richtung. Nach Nordwesten geht es weiter mit der Müritz-Havel-Wasserstraße bis Hamburg oder zur Nordsee. Nach Osten gelangt der Wasserwanderer über die Obere-Havel- Wasserstraße bis Berlin/Potsdam oder zur Stettiner Bucht und nach Nordosten zu den Havelquellseen.
Durch den einzigartigen Gewässerverbund ist auch der Einstieg in einen „Rundkurs“ von hier aus möglich: Pälitzsee- Müritz – Elbe – Havel - Berliner Gewässer - Untere und Obere Havel-Wasserstraße – Pälitzsee (rund 520 km Wasserstraße in ca. 12 Tagen).
Das Hafendorf der Marina Wolfsbruch, nach dem Vorbild norwegischer Fjordsiedlungen mit Hotel und Ferienhäusern erbaut, ist bislang der größte Freizeitbinnenhafen Brandenburgs. Weitere Bootsverleiher und Charterfirmen haben sich angesiedelt und vom See oder Hüttenkanal aus locken die Anlegemöglichkeiten viele Wasserwanderer in den Ort.
Außerhalb der Wasserstraßen führen die gekennzeichneten Wander-, Reit- und Radwege durch die einmalige Endmoränenlandschaft mit Mooren (Teufelsmoor), Sanderflächen (Pälitz-Canowsee-Rundweg), über die Heide (Rund um Prebelow) oder tiefe Kiefernwälder mit Buchen- oder Douglasienbeständen.
Nicht zuletzt die Lage im 680 km² großen Naturpark Stechlin- Ruppiner Land lädt geradezu ein, eins zu werden mit einer intakten Natur, dem Reiz der Seenkette und der Gemütlichkeit eines kleinen Dörfchens im nördlichsten Brandenburg.
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06. 12. 2024 - Uhr – Uhr